Dienstag, 2. Januar 2018
Update Amerika/1. Januar
Wir haben einen zwei Tagestrip nach Washington gemacht. Ganze acht Stunden haben wir mit dem Auto von New York bis in die Hauptstadt Amerikas gebraucht. Einiger Stau war auf der Strecke, deswegen wurden aus den vier Stunden die Google Maps uns angezeigt hat acht. Um acht Uhr am Abend sind wir angekommen, haben dann im Hostel eingecheckt und ich habe dann Spaghetti mit Tomatensauce gemacht. Dieses Gericht gab es auf der Reise durch Amerika schon zu häufig, ist aber billig, geht schnell und schmeckt in Ordnung.

Um 22:00 Uhr sind wir dann vom Hostel zum Capitol gegangen, was nur 15 Minuten weit entfernt war. Washington, genauso wie Houston oder Austin hat keine Ubahn und ein schwach ausgeprägtes Busnetz. Das überrascht mich wirklich, weil es doch viel komfortabeler ist ein gutes öffentliches Verkehrsnetz zu haben in einer Stadt.

Das Capitol ist sehr beeindruckend. Davor ist ein riesiger Platz, der sich bis zur Statue von Abraham Lincoln zieht. Zwischen Lincoln und Capitol liegen so ca. vier bis fünf Kilometer. In der Mitte davon steht ein riesiges Monument aus Mamor. Laut Wikipedia hat es die Form eines Obelisken. Ein Obelisk ist nichts anderes als ein Steinpfeiler.

Die ganzen Gebäude und Denkmäler strahlen eine solche Macht aus, da ist man im ersten Moment richtig beeindruckt. Die riesigen Plätze und die vielen Statuen verstärken den Effekt. Es war zudem sau kalt, Nacht und kaum Menschen waren dort. Nur vereinzelt Touristen und Polizisten. Dadurch wirkte alles noch ein Stück besonderer.

Ansonsten gab es noch etwas unerfreuliches in Washington. Nämlich unsere Unterkunft in einem Hostel. Das Hostel hatte die absurde Regel, dass man sich die Schuhe im Eingang ausziehen muss. Sowas habe ich auch noch nie erlebt, deswegen dachte ich, es ist ein schlechter Scherz. Nachdem ich dreimal angeschissen wurde, war mir klar, dass die das echt ernst meinen.

Passend zu Silvester waren wir dann wieder in New York. Sind in der ersten Bar die wir in Manhattan gefunden haben die ganze Nacht kleben geblieben. In Manhattan in der Früh aufzuwachen ist schon sehr geil, man fühlt sich wie im Film. Dann geht man auf die Straße raus und läuft einmal um den Block und ist gleich mal in der Wallstreet. Alles wie im Traum.

Es ist solange ein Traum, solange man die ganzen Obdachlosen ignorieren kann. Wozu ich nicht richtig in der Lage bin. Generell muss ich sagen, dass ich den Eindruck habe, dass es in New York nicht unbedingt mehr Obdachlose gibt, als in deutschen Großstädten. Speziell in Frankfurt ist der Bereich um den Hauptbahnhof ist voller Obdachloser. Vorallem im Winter ist das mit den Obdachlosen noch viel unerträglicher. Ich weiß gar nicht wie die Stadtbewohner das überhaupt aushalten, da wird man ja völlig verrückt. Man wird praktisch ständig zur Reflexion gezwungen oder es fällt einen gar nicht mehr auf. Oder die Leute reagieren neoliberal darauf und sagen sich:"Hätte er sich mal angestrengt", "selber Schuld, wenn er sich nicht disziplinieren kann" oder auch ein Klassiker "Wer arbeiten will, findet auch Arbeit".

Wer solche hohlen Phrasen vertritt hat entweder keine Ahnung vom Klientel der Obdachlosen oder versucht die Mitschuld der Gesellschaft komplett auf das Individuum abzuwälzen. Was nicht heißt, dass niemand auch selbst zu seiner Situation beigetragen hat. Natürlich sollte man Obdachlose nicht nur als Opfer begreifen. Täter sind sie aber auch nicht.

Gibt es eigentlich auch große Städte ohne Obdachlose? Ich weiß von Sofia, dass sie wegen der Touristen die Obdachlosen in der Vorstadt gedrängt haben. Das kann aber auch keine Lösung sein. Obdachlose gibt's ja nicht schon seit gestern, es ist erstaunlich, dass es anscheinend keine gutes Konzept zum Abbau von Obdachlosigkeit gibt. Wahrscheinlich ist das Problem einfach zu lösen, am Ende durch günstige Mieten.

Fazit nach zwei Wochen Amerika ist, dass es ein Land europäischer Migranten ist. Also im großen und ganzen fühlt es sich alles nach Europa an, es ist bloß nicht so dicht besiedelt und es gibt mehr farbige afrikanische Migranten. Was ganz besonders auffällt, dass sie irgendwann mal stehen geblieben sind. Vermutlich in den 80ern oder 90ern. Damit meine ich einmal die Geschäfte, die ganzen Fastfood Resteraunts und Spielehallen und anderen Läden. Die gabs vor 30 Jahren bestimmt auch schon, vielleicht damals noch mehr individualisiert und es gab noch nicht so viele Ketten wie heute. Alles wirkt nicht so richtig neu, invoativ oder kreativ.

Ein anderes Ding ist, dass die Infrastruktur nur aufs Auto angelegt ist und Züge und Busse kaum vorhanden sind.
Häuser wirken, besonders in Dörfern und Kleinstädten wie billige Bungalows, die nicht so richtig Freude nach außen ausstrahlen.

Man hat das Gefühl, dass dieses Land keine Ideen für die Zukunft hat, geschweige den weiß wo es hinwill. Lieber beim gewohnten bleiben, scheint das Motto. Was aber im Zeitalter vom Klimawandel tödlich enden wird. Aber einen Plan oder eine Vision für die Zukunft haben wir ja in Europa auch nicht.

Wenn wir schon bei Visionen für die Zukunft sind:
In Finnland probieren sie im Moment etwas aus, was in der Zukunft noch ein großes Diskussionsthema sein wird. Das bedingungslose Grundeinkommen. Dazu gibt es einen guten Zwischenbericht auf Arte. Hier der Link dazu:
https://www.arte.tv/de/videos/073399-012-A/re-grundeinkommen-bedingungslos/

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Donnerstag, 28. Dezember 2017
28.12/update
Wir haben die letzten Tage klassisches Tourismus Zeugs gemacht. Waren beim Centralpark, Rockerfeller Center, Trump Tower, Wall Street, Chinatown, little Italia und noch bei vielen mehr.

Der Centralpark ist aus meiner nichts großartiges. Die ganzen riesigen Gebäude sind im ersten Augenblick beeindruckend, aber irgendwann kommen sie einem sinnlos vor. Für was ist so ein großes Gebäude sinnvoll? Ist es nicht einfach ein Statussymbol oder auch  Machtdemonstration reicher Leute und Banken?

Aufjedenfall ist der Trump Tower ein reines rumgeprotze. Lustig ist der Souvenirshop im Keller. Dort gibt es tolle Bücher von Donald Trump. Sein neustes Buch ist "Think Big". Es gibt davon auch ein Hörbuch. Es hat mir mal einer erzählt, Trump liest dieses Hörbuch nicht vor, sondern schreit die ganze Zeit nur. Toll sind auch die Trump Spielkarten und natürlich die "Make American great again" Caps. Alles ist zudem Gold, inklusive den Toiletten.

In Amerika werden Toiletten Restrooms genannt. Was ist das für ein Blödsinn, seit wann entspannt man oder ruht sich auf der Toilette aus?  Es stinkt meistens und man erledigt teilweise harte Arbeit.

In New York fährt man ein paar Stationen mit der Ubahn und es kann passieren, dass man in einem anderen Land aussteigt. Zum Beispiel China oder Italien. Das macht New York  aus, tausend Kulturen und jeder macht sein Busniss.

Ein Tag später sind wir zur Wall Street. Man sieht dort nicht so viel, außer die prächtigen Gebäude. Dafür waren wir in einen Museum über Finanzen. Dort ging es auch um Warren Buffet. Warren Buffet ist der Typ der ein 52 Millarden Dollar Vermögen hat. Der Karrabetist Georg Schramm nimmt ihn immer als Kronzeugen seiner Thesen. Warren Buffet hat nämlich in einem Interview 2006 in der New York Times auf die Frage, was der zentrale Konflikt unserer Zeit ist geantwortet: "Das fragen sie noch? Das ist der Krieg Arm gegen Reich. Die Klasse der Reichen, meine Klasse hat ihn begonnen und wird ihn auch gewinnen".

Leider scheint er Recht zu haben. Seit 20, 30 Jahren wird kräftig von unten nach oben umverteilt, sodass jetzt acht Menschen soviel Geld haben wie 3,5 Milliarden Menschen auf der Welt.

Was man mit 52 Millarden Dollar alles machen kann um für seine Interessen zu trommeln. Man kann sich z. B.einen Fernsehsender kaufen und/oder ein Verleger einer Zeitung sein. Man kann sich ganze Lobbyarmeen leisten und seinen Präsidentschaftskanidaten kräftig mit Werbung unterstützen. Nicht  vergessen darf man eine Stiftung und/oder eine Universität zu gründen, die dann deine Interessen lautstark vertritt. Schon hat man den öffentliche Raum für sich gewonnen.

Warren Buffet veranstaltet einmal im Jahr ein Wochenende, wo er eine Art Bürgerpressekonferenz macht. Da kann dann der einfache Bürger seine Einschätzung zur Weltlage hören. Diese Veranstaltung erinnert ein bisschen ein Putins Bürgerpressekonferenzen.

Es gibt in New York eine Pizzeria, da kriegt man für einen 1$ ein Viertelstück Magaritha. Ein einziger Traum.

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Mittwoch, 27. Dezember 2017
25.12/update New York
Ich bin jetzt in New York. Wir haben eine Unterkunft bei einer Bekannten in Brooklyn. Dort schlafen wir zu viert im Flur. Ein Hostel ist in dieser Stadt leider zu teuer. Damit bin ich mal wieder gleich beim negativen. Diese Stadt ist unbeschreiblich teuer. Meine Reise geht ja schon seit Anfang August und ich stehe finanziell echt gut da. Obwohl ich anfangs einige Fehler gemacht habe, z.B. eine Woche in Lissabon in einem Hostel zu wohnen. Das hat Geld gekostet. Allerdings ist New York katastrophal teuer. Gut, dass ich ab Februar wieder ein bisschen Geld verdienen kann und sich die Kasse langsam wieder auffüllt.

Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns erst um 12:00 Uhr von Brooklyn nach Manhattan aufgemacht. Gleich zu Beginn haben wir ein Jüdisches Viertel durchquert. Alle Männer trugen schwarze Hütte und Anzüge und hatten lange Bärte. Jüdische Frauen trugen schwarze Kleidung und weiße Kopftücher. An den Geschäften, Straßenschildern und an den Schulbussen konnte man hibräische Schrift lesen. Das war alles sehr beeindruckend und ich habe damit überhaupt nicht gerechnet. Eine eigene jüdische Welt mitten in New York. Das ist schon sehr cool.

Auf dem Weg nach Manhattan war es super windig und kalt. Ich fand das aber ganz angenehm. In Manhattan haben wir zuerst das neue World Trade Center besucht. Auch sehr beeindruckend, auch die Denkmäler von 9/11. Ein mega historischer Ort, ein Anschlag der die Welt nicht unbedingt besser gemacht. Dieses Attentat, dass sogar eine Art neue Religion hervorgerufen hat. Sobald etwas unvorstellbares passiert, beginnen die Leute sich Geschichten auszudenken. Manchen fällt es schwer damit zu Leben, dass es Sachen gibt die man nie erklären kann. Es ist die sogenannte "Truth" Bewegung, die fest daran glaubt, dass 9/11 ein Inside Job der amerikanischen Regierung ist. Alle Leute die nicht daran glauben sind in den Augen der "Truth" Bewegung Gehirngewaschen von der Propaganda der Amerikanischen Regierung. Mehr glaube ich muss man zu dieser Bewegung nicht sagen, am Ende ist es ein autoritärer Klub.

Zum Schluss haben wir noch den Times Square besucht. Ein perfekter Ort um einen epileptischen Anfall zu bekommen.

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