Freitag, 12. Januar 2018
12.1./ on the road again
Ich sitze im Flixbus nach Berlin. Ganz traditionell funktioniert hier das WLAN natürlich nicht.

In den letzten zwei Tagen war ich erst in Stockholm und dann in Kopenhagen. Beides schöne Städte, besonders Stockholm. In Kopenhagen gibt es erstaunlich viele Fahrradfahrer. Das liegt daran, dass es in der ganzen Stadt extra Fahrradwege gibt, die sogar mit einem eigenem Ampelsystem ausgestattet sind. Das bedeutet allerdings nicht, dass es weniger Autos gibt. Somit hat man als Fußgänger auf einmal zwei natürliche Feinde.

Gestern habe ich im A&Q Hostel übernachtet, einer Hostelkette die besonders billig ist. Es war aber kein besonders gutes Hostel. Viel zu große Aufenthaltsräume, eine schlecht ausgestattete Küche und viele alte Gäste. Daran erkennt man übrigens schlechte Hostels, wenn sich Bevölkerungsgruppen 40+ dort wohlfühlen.

In einem guten Hostel gibt es kompakte Aufenthaltsräume, die verbunden sind mit der Küche. Der Aufhaltsraum muss so gestaltet sein, dass es zur sozialen Kommunikation anregt. Man erkennt ein gutes Hostel auch daran, dass sich die Reisenden ständig bekochen. Als ich einen Monat in Sofia in einem Hostel gearbeitet habe, musste ich praktisch nie kochen. Ständig haben Gäste oder andere Mitarbeiter im Hostel gekocht und alle die, die in der Nähe waren haben sie eingeladen. Ein Extremfall war ein Typ, der während meiner Nachtschicht angefangen hat zu kochen und ich mit ihm dann um 3:00 Uhr am Morgen Hännchen mit Reis gegessen habe.

Ein besonders beschissenes Hostel war das in Washington D.C. Nicht nur die abenteuerliche Regel seine Schuhe ausziehen zu müssen, sobald man die Räumlichkeiten betreten hatte, sondern auch die Tatsache, dass das gesamte Hostel Videoüberwacht war. Die Rezeption, die Küche und die Flure waren jeweils Videoüberwacht. Man muss sich nur mal vorstellen, dort arbeiten zu müssen.

Ich habe mir aus langweile das Sondierungspapier der zukünftigen Groko durchgelesen. Das kann ich keinem empfehlen. Es hat mich schwer frustriert. Die müssen das bewusst so langweilig schreiben, dass es auch ja Keiner durchliest. Nachdem ich mich also durch die 28 Seiten gekämpft habe, stellt sich raus das CDU/ CSU und SPD vorallem gegen zwei Menschengruppen Politik machen wollen. Die Arbeitslosen und die Flüchtlinge. Für Flüchtlinge wird der Familiennachzug praktisch unmöglich und Langzeitarbeitslose will man mal wieder fördern und aktivieren. Was noch nie funktioniert hat und nur zu Stress unter den Betroffenen führt und somit mehr psychisch Kranke produziert. Da der Aufenthalt in einer Psychatrie deutlich teurer ist als einfach nur Arbeitslosengeld zu zahlen, macht das schon rein logisch keinen Sinn.

Auch geil ist, dass man die Klimaziele ohne Strukturbrüche erreichen will. Da fängt man ja reichlich früh an.

Das Fazit: Es ändert sich nichts. Massenüberwachung bleibt, Klimaziele werden nicht erreicht und die Ungleichheit nimmt zu.
Sollte die Spd das machen, ist sie bei der nächsten Wahl unter 10 Prozent.

Wer sich selber ein Bild machen will, sollte auf spd.de gehen, die haben das Sondierungspapier auf ihre Website gestellt

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